Ja, es wird eh schon viel Content von dir genutzt – und ich bin mir nicht sicher, ob der Widerspruch daran etwas ändern wird. Trotzdem gilt: Nur wer widerspricht, setzt ein Zeichen. Es geht nicht nur um Kontrolle, sondern auch um Haltung. Deshalb: Wenn es dir wichtig ist, dann widersprich.
🔴 Gleichzeitig: Die KI wird wohl auch zu einer Suchmaschine werden – ich für meinen Teil möchte gefunden und vorgeschlagen werden. Ich gebe dir diese Sichtweise einmal mit.
Genau hier beginnt ein Spannungsfeld.
Zwischen „Ich will nicht ausgenutzt werden“ und „Ich will gefunden werden“. Die Frage ist: Wie können wir als bewusste Unternehmer:innen, Coaches und kreative Köpfe mit Meta KI und der Nutzung unserer Inhalte umgehen?
UND: Wird hier gerade wieder nur die nächste Sau durchs Dorf getrieben? Die ganze Zeit lieben wir KI und niemand soll mehr ohne. Und jetzt ist es fürchterlich fies, dass einfach unsere Daten genutzt werden? Das werden sie doch sowieso… Nagut, erstmal weiter im Text:
Was ist „Meta KI“ überhaupt?
Meta AI – auch bekannt als Llama (Large Language Model Meta AI) – ist Metas Antwort auf ChatGPT und Co. Der Konzern hat 2024 seine KI in viele seiner Plattformen integriert: Facebook, Instagram, WhatsApp und bald auch Threads. Mit einem riesigen Datenpool aus sozialen Netzwerken, Kommentaren, Posts, Bildern und Interaktionen wird die KI trainiert, um Antworten zu geben, Inhalte zu erstellen, zu kuratieren und vor allem: zu suchen.
KI wird zur Suchmaschine.
Nicht mehr nur Google, sondern auch Instagram, Facebook und WhatsApp könnten zu Orten werden, an denen Menschen Fragen stellen – und Antworten direkt von der KI erhalten. Die KI liefert keine Liste von Links. Sie antwortet. Und diese Antwort basiert auf dem, was sie aus Milliarden von Beiträgen gelernt hat – auch deinen.
Warum das wichtig ist – gerade für uns als Coaches, Berater:innen & Sinnunternehmer:innen
Wenn du, wie ich, Inhalte mit Haltung, Tiefe und Transformation teilst, dann betrifft dich diese Entwicklung ganz direkt. Denn:
- Dein Content wird genutzt, um die KI zu trainieren.
- Die KI antwortet im Zweifel so, wie du es geschrieben hast – ohne dich zu nennen.
- Du wirst nicht vergütet.
- Du wirst nicht zitiert.
Das ist nicht nur eine rechtliche Grauzone. Es ist ein emotionaler Konflikt. Denn dein Wissen ist nicht einfach „Information“. Es ist deine Erfahrung, dein Stil, deine Geschichte, deine Energie. Und du willst vielleicht nicht, dass diese Substanz anonymisiert in einem Chatfeld landet, ohne dass du dafür etwas bekommst.
Warum Widerspruch zählt
Du kannst der Nutzung deiner Inhalte durch Meta KI widersprechen. Die Option ist noch relativ versteckt – aber sie existiert. (Ich verlinke sie dir weiter unten.) Es ist ein formaler Akt. Eine Checkbox. Aber in Wahrheit ist es mehr.
Es ist ein Statement.
- Für Kontrolle über deinen kreativen Output.
- Für Transparenz im Umgang mit Daten.
- Für den Schutz der Persönlichkeitsrechte.
Wird es die KI aufhalten? Nein.
Wird es ein Zeichen setzen? Ja.
Denn KI-Systeme lernen nicht nur aus Content, sondern auch aus Verhalten. Wenn viele widersprechen, muss sich etwas ändern – in der Architektur, in der Transparenz, in der Regulierung.
Die andere Seite: Warum Sichtbarkeit auch ein legitimes Ziel ist
Und jetzt der ehrliche Perspektivwechsel: Ich will sichtbar sein.
Ich will, dass Menschen meine Impulse finden. Ich will, dass meine Haltung geteilt wird. Ich will, dass jemand, der auf Instagram nach „authentischem Funnelaufbau für Coaches“ sucht, meinen Namen sieht – nicht nur eine anonyme Antwort.
Dazu muss ich in der KI vorkommen. Ich muss in den Daten sein. Ich muss die Plattformen „füttern“, die mich ausspielen sollen.
Das ist der Trade-off:
Haltung & Schutz | Reichweite & Wirkung |
---|---|
Keine Nutzung durch KI | Höhere Sichtbarkeit |
Widerspruch = Kontrolle | Zustimmung = Zugang |
Schutz der eigenen Stimme | Verbreitung der eigenen Stimme |
Was du tun kannst – und wie du entscheiden kannst
Schritt 1: Widerspruch einlegen oder nicht?
Meta bietet dir die Möglichkeit, der Nutzung deiner Inhalte durch KI zu widersprechen. Hier kannst du prüfen, ob das für dich passt:
Dort kannst du angeben, dass du nicht möchtest, dass deine Inhalte zur Verbesserung der KI genutzt werden. Wichtig: Das betrifft nicht alles, sondern bezieht sich nur auf bestimmte Inhalte und bestimmte Funktionen – Meta hat da (wenig überraschend) viele Hintertüren gelassen.
Schritt 2: Strategie wählen
Es geht nicht nur um Ja oder Nein. Es geht um eine bewusste Strategie, die deiner Haltung UND deinem Business gerecht wird:
Strategie | Fokus | Beispiel |
---|---|---|
Vollständiger Widerspruch | Schutz, Urheberrecht | „Meine Inhalte gehören mir, Punkt.“ |
Selektive Freigabe | Balance, Kontrolle | „Einige Inhalte nutze ich bewusst KI-freundlich, andere nicht.“ |
Aktive Nutzung | Reichweite, Sichtbarkeit | „Ich poste gezielt Inhalte, die von der KI aufgenommen werden dürfen – mit klarem Call-to-Action.“ |
Schritt 3: Sichtbarkeit gezielt steuern
Wenn du willst, dass du gefunden wirst, dann:
- Nutze klare Keywords in deinen Captions und Texten.
- Stelle dich und deine Marke klar vor – in der Sprache, die deine Zielgruppe sucht.
- Füge dein Branding (Name, URL, Format) direkt in deine Texte ein.
- Setze Call-to-Actions, die auch in einem KI-Kontext funktionieren (z. B. „Mehr dazu auf sandraberk.de“ statt „Link in Bio“).
Pros & Cons der Meta KI Nutzung (und deines Widerspruchs)
Vorteile, wenn du dich NICHT widersetzt:
✅ Du wirst wahrscheinlicher von der KI zitiert (auch wenn ohne Name)
✅ Du kannst Reichweite gewinnen – auf KI-Plattformen
✅ Deine Inhalte leben länger im digitalen Gedächtnis
✅ Du nutzt die Plattformmechanismen für dein Wachstum
Nachteile, wenn du dich NICHT widersetzt:
❌ Du gibst Meta das Recht, deine Inhalte ohne Erwähnung zu nutzen
❌ Deine Worte werden möglicherweise aus dem Kontext gerissen
❌ Du erhältst keine Kontrolle und keine Kompensation
❌ Deine kreative Arbeit wird anonymisiert verwertet
Fazit: Haltung und Strategie schließen sich nicht aus
Meta KI zwingt uns nicht nur zu einer technischen Entscheidung – sie lädt uns zu einer neuen Dimension von Klarheit ein:
- Wer bin ich als Unternehmer:in?
- Was ist meine Vision für meine Sichtbarkeit?
- Wo ziehe ich meine Grenzen?
- Wie verbinde ich Wirkung mit Würde?
Vielleicht entscheidest du dich, zu widersprechen. Vielleicht entscheidest du dich, bewusst sichtbar zu sein. Vielleicht findest du deinen ganz eigenen Mittelweg. Wichtig ist, dass du entscheidest – nicht Meta.
Denn Haltung zeigt sich nicht im perfekten Content. Sondern im Moment der bewussten Wahl.
Deine Meinung zählt – lass uns diskutieren!
Was denkst du über die Nutzung von KI durch Meta & Co?
Hast du schon widersprochen – oder nutzt du die neuen Chancen?
Wie gehst du mit dem Spannungsfeld zwischen Schutz & Sichtbarkeit um?
👇 Schreib deine Gedanken in die Kommentare – lass uns voneinander lernen.
Funnelige Grüße,
Sandra
Hallo Sandra, vielen Dank für diesen Beitrag. Er ist informativ und regt zum Nachdenken an. Ich finde es spannend, dass du neutral bleibst, denn oft wird ja gerade auf den social media plattformen laut gerufen, man muss widersprechen. Was das dann aber für Auswirkungen haben wird, kann keiner richtig greifen. Finde ich schwierig, die richtige Entscheidung zu treffen.
Liebe Grüße 😉ich lese mal weiter und bin gespannt, was ich so bei dir finde
Hallo liebe Maren, konntest du es ein bisschen Sacken lassen? Weisst du schon, wie du dich entscheiden wirst? Liebe Grüsse, Sandra