Interview mit Brigitte Walter: Was hat ein Mentos in der Cola mit SEO zu tun?

Liebe Brigitte, hol uns alle alle doch bitte ab. Was ist denn SEO genau?

 

Meine liebe Sandra, SEO steht für Suchmaschinenoptimierung. Also für das Aufbereiten von Websites für Suchmaschinen, wie Google, Ecosia, Bing, Yahoo, usw.

Einfach erklärt: SEO bezieht sich somit auf das, was auf der Website zu lesen und zu sehen ist: Texte, Fotos, Grafiken, Videos, usw.

 

Wir optimieren die Inhalte aus zwei wichtigen Gründen:

Erstens: Die Besucher:innen der Website sollen sich wohlfühlen und gern auf den Seiten verweilen.

Zweitens: Die Suchmaschinen sollen möglichst schnell und eindeutig erkennen können, worum es auf den Websites geht, um sie ihren Nutzer:innen an richtiger Stelle vorschlagen zu können.

 

Das heißt: Je cleverer eine Website aufgebaut ist und je besser die Inhalte sind, desto zufriedener sind die Leser:innen. Das sendet wiederum ein positives „Nutzersignal“ an die Suchmaschine. So steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Seite im Googleranking nach oben steigt. Doch das geht jetzt direkt schon tiefer rein… 😉

 

Kurz: Hast du eine sehr gut optimierte Website, ziehst du langfristig Interessent:innen über Google an, die du sonst nicht erreicht hättest!

 

Wie bist du zu diesem speziellen Bereich gekommen und was fasziniert dich daran?

 

Als ich anfing, online zu arbeiten, schrieb ich zunächst als Texterin Websitetexte für Unternehmen. Besonders SEO-Texte waren gewünscht. Im Zuge dessen bemerkte ich immer häufiger, dass vielen Auftraggeber:innen das Verständnis für SEO fehlte. Mir wurden 5 Keywords genannt und daraus sollte ein Text entstehen. Schwierig.

Ich stellte schnell fest, dass es sinnlos ist, SEO-Texte zu schreiben, denen keine ausführliche Keywordanalyse vorangegangen ist.

Der Punkt ist: Du kannst so viele Keywords in den Text schreiben, wie du willst, wenn er aber nicht die Erwartungen deiner Leser:innen erfüllt, kannst du einpacken.

 

Es sind ja nicht die Suchmaschinen, für die wir Websitetexte formulieren, sondern unsere Zielgruppe. Also Menschen. Menschen nutzen eine Suchmaschine, um an ein bestimmtes Ziel zu kommen.

Sie brauchen zum Beispiel die Antwort auf eine Frage oder wünschen sich eine Empfehlung. Wenn eine Texterin jedoch die Such-Intention ihrer Leser:innen nicht kennt, kann sie diese nicht bedienen. Was passiert? – Genau, die Suchenden verlassen die Seite wieder und entscheiden sich für ein anderes Suchergebnis. Das ist der worst case, denn wie oben erwähnt, ist die Zufriedenheit auf einer Website unter anderem ein wichtiges Signal an die Suchmaschinen. Badüm.

 

Das faszinierte mich, denn dieser Fakt macht SEO weniger abstrakt und technisch und stattdessen menschlicher. Daher kniete ich mich ins Thema rein, bildete mich weiter und nahm keine reinen Textaufträge mehr an, sondern entwickelte SEO-Komplettlösungen für meine Kund:innen.

Mithilfe einer für das Unternehmen passenden SEO-Strategie ist die Umsetzung viel einfacher und logischer. Ja, sogar intuitiver, behaupte ich.

 

Meine größte Erkenntnis der letzten Monate: Es erreichte mich oft das Feedback von Kund:innen, dass sie im Zuge unserer Zusammenarbeit endlich ihre Zielgruppe wirklich verstanden haben. Cool, oder? Das hat natürlich langfristig Vorteile weit über die Website hinaus… 😊

 

Wer braucht unbedingt SEO?

 

Jeder, der lokal auffindbar sein möchte.

Und jeder, der eine Zielgruppe hat, die Suchmaschinen nutzt.

Das klingt jetzt vielleicht etwas einfach, ist jedoch wirklich wichtig: Manchmal erhalte ich Anfragen von Selbstständigen, die gehört haben, dass SEO als Marketingstrategie effektiv und nachhaltig ist. Das stimmt auch.

Doch entscheidend ist: Wo ist deine Zielgruppe unterwegs? Verwendet sie Suchmaschinen, um an ihr Ziel zu kommen? Hat sie Fragen, die sie an Google stellt?

Das finde ich meistens direkt mit einer Mini-Keywordrecherche heraus. Ist die Antwort ja, kann es sofort losgehen, denn dann ist der Bedarf der Zielgruppe da! Ist die Antwort nein, rate ich davon ab, in SEO zu investieren.

 

Oh, da kommt mir sofort die Gegenfrage: Wer ist denn bitte kein “Ich frage Dr. Google”?

 

Ich denke die meisten Menschen nutzen Google und Co., jedoch nicht für jedes Bedürfnis. Daher gibt es Branchen bzw. Dienstleister, nach denen wenig gesucht wird. Hier gilt es für mich in der Kurz-Analyse mit dem Kunden/der Kundin herauszufinden, ob es sich bei einem zu Zeit kaum gesuchten Thema um einen Trend handelt, der aber voraussichtlich in den nächsten Jahren durch die Decke geht.

Beispiel Human Design. Das hat vor 2 Jahren noch kaum einer gegooglet. Nun gehen die Zahlen nach oben. Da ist es gut, wenn einige Expert:innen schon früh optimiert haben. Gut gepokert!

Andere Bereiche sind nicht so “trendig”. Dennoch ist eine Grundoptimierung der Website immer wichtig – insbesondere der technische Aspekt: Responsives Design (= passende Anzeige für Mobiltelefone), Ladegeschwindigkeit, Lesbarkeit der Seite, etc.

Die Besucher:innen sollen sich ja vor allem Willkommen und wohlfühlen auf der Internetpräsenz.

Das ist grundlegendes SEO, das ich jeder Unternehmerin und jedem Unternehmer empfehle. Doch tiefgehendes, intensives SEO ist vor allem für Dienstleister relevant, die ihre Zielgruppe kennen und sie gezielt über die Suchmaschinen erreichen wollen.

 

 

Sollte man es selbst lernen oder lieber abgeben?

 

Klassische Antwort: Das kommt darauf an. Ich empfehle den meisten definitiv eine Begleitung, bei der SEO erlernt und parallel umgesetzt wird. Der Vorteil: Du hast jemanden (also mich 😀 ) an der Hand, der dir alles zeigt und dich unterstützt. Wir entwickeln einen Plan für den gesamten Websiteaufbau. Woche für Woche steigen wir tiefer ins Thema ein und arbeiten deine individuelle SEO-Strategie aus.

Das heißt du kommst unmittelbar in die Umsetzung, da wir ja regelmäßige Termine haben und lernst nebenbei noch das grundlegende SEO-Handwerk, um auch zukünftig dranzubleiben, deinen Blog zu führen und deiner Zielgruppe den Content zu bieten, den sie braucht, um zu kaufen.

 

Komplett abgeben empfehle ich nur noch, wenn du bereits ein Team hast und einem Mitarbeiter den SEO-Ball zuspielen kannst, nachdem die Seitenoptimierung einmal abgeschlossen ist. Denn abgeschlossen ist relativ… 😊 Konstanz ist wichtig für nachhaltige Optimierung.

 

Wenn man ein Mentos in die Cola steckt, dann geht die Cola ja so richtig ab und sprudelt über. 

SEO ist also das Mentos in meinem Cola-Blog. Richtig?

 

Geiler Vergleich! 😀 Ja das passt, aber es ist ein langsames Mentos. Ein SEO-Mentos taucht in die Cola ein und brodelt erstmal ein bisschen vor sich hin und explodiert dann erst, wenn es ein bisschen herumgepaddelt ist.

 

Ich empfehle SEO nie als „rettende“ und schnelle Marketingmaßnahme. SEO wirkt langfristig und nachhaltig. Wenn du einmal geniale Blogartikel auf den ersten Plätzen bei Google hast, klicken immer mehr Personen darauf. Da ist dann wirklich Explosion angesagt! Vorher allerdings eher abwarten, dranbleiben und YogiTee trinken.

 

Heißt das eigentlich, dass am besten jede:r einen Blog haben sollte?

 

Ja! Ein Blog ist echt super hilfreich – insbesondere aus SEO-Sicht – um Interessent:innen auf dich und deine Themen aufmerksam zu machen. Du beantwortest ihre Fragen im Blog, sie fühlen sich gehört und beginnen, dir zu vertrauen.

Die wenigsten kaufen oder buchen beim ersten Besuch einer Website. Das ist auch klar. Doch wenn der erste Blogbeitrag überzeugt hat, dann ist der nächste vielleicht auch toll… und der übernächste… und schon entsteht Verbindung. Aus Verbindung entsteht der Wunsch einer Zusammenarbeit. Das beobachte ich sowohl bei Kund:innen als auch bei meinem eigenen Kaufverhalten. Spannend, oder?

 

Suuuper spannend meine Liebe! Ich danke dir für diesen inspirierenden und interessanten Austausch und Einblick in deine Welt.

Finden kannst du Brigitte Walter hier:

 

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Und ich möchte mit einem Zitat abschließen.

 

„Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.“

 

– Wilhelm von Humboldt